Räude
Fragen und Antworten zu Fuchsräude und Staupe
Dr. Christina Jehle beantwortet häufig gestellte Fragen.
Die Meldungen zum Thema Fuchsräude und Staupe häufen sich gerade.
Ist 2020 ein besonders schlimmes Jahr?
- Es gibt immer wieder Zeiten und Regionen, in denen Räude oder Staupe vermehrt auftreten. An konkreten Zahlen ist das allerdings nicht nachweisbar, da beide Krankheiten nicht meldepflichtig sind.
Warum treten diese Erkrankungen immer wieder gehäuft auf?
- Beide Krankheiten werden hauptsächlich direkt von Tier zu Tier übertragen.
Wenn die Population bei den Füchsen (aber auch bei anderen empfänglichen Tieren wie z.B. Steinmardern oder Waschbären im Fall der Staupe) zu hoch ist, können sich die Tiere untereinander leichter anstecken und die Krankheiten verbreiten.
Wie kann die Zahl der erkrankten Wildtiere eingedämmt werden?
- Durch die Reduktion der Population durch Bejagung, was allerdings nur in der Jagdzeit (Altfüchse August – Mitte Februar) möglich ist.
- Eine medizinische Behandlung von Wildtieren ist gesetzlich verboten.
Wie hoch ist das Risiko, dass die Krankheiten auf den Menschen übertragen werden?
- Menschen können sich an der Staupe nicht anstecken.
- Bei Räude ist der Mensch ein sogenannter Fehlwirt und hat wenn überhaupt nur schwache Symptome durch die Räudemilben, die sich in der menschlichen Haut zum Glück nicht wohlfühlen.
Wie kann man seine Haustiere schützen?
- Hunde können sich durch den Kontakt zu Füchsen bzw. Fuchsbauten mit der Räude anstecken und erkranken. Schutz bietet vor allem das Fernhalten der Hunde von Füchsen und deren Bauten.
Es gibt auch entsprechende antiparasitische Mittel, die Hunde vor der Infektion mit Räudemilben schützen können.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.stua-aulendorf.de/pdf/Fuchsraeude_Merkblatt.pdf - Gegen eine Staupeinfektion ist neben dem Fernhalten die Impfung der Hunde das Mittel der Wahl. Daher sollten Hundehalter gerade in den Risikogebieten auf einen Impfschutz ihrer Hunde achten.
Wo kann man einen potenziellen Fall melden?
- Die Sichtung eines kranken Fuchses kann man beim Veterinäramt melden oder aber den örtlich zuständigen Jagdausübungsberechtigten kontaktieren.
In der Aufzuchtzeit (März bis Juni) ist es aber oft schwer, eine Fähe, die sich das Fell zum Auspolstern des Baus für die Welpen ausgezupft hat, von einem Räudefuchs zu unterscheiden und eine Erlegung des Fuchses wird daher in der Regel unterbleiben. Außerdem ist die Jagdausübung in befriedeten Bezirken, zu denen die Städte gehören, streng reglementiert.
Quelle: www.landesjagdverband.de